Rangeln und Raufen

Gleich zu Beginn des Jahres fand für unsere Erst- und Zweitklässler das Projekt „Rangeln und Raufen“ bei Herrn Torfstecher in unserer Turnhalle statt. Vielleicht klang das für Sie als Eltern zunächst befremdlich, denn Rangeln und Raufen hört sich erstmal nach etwas an, von dem man eigentlich nicht will, dass das eigene Kind es tut. Ich war neugierig und wollte mir die Sache aus der Nähe ansehen. Und, wie erhofft, ging es bei dem Projekt nicht darum, einander unkontrolliert zu schubsen und zu schlagen. Es ging vielmehr darum, sich bei Zweikämpfen und Wettkämpfen mit mehreren Teilnehmern auszuprobieren, die eigene Kraft und Geschicklichkeit, die eigenen Fähigkeiten, aber auch Grenzen wahrzunehmen und die des Gegenüber zu respektieren. Dies konnte nur geschehen, indem sich alle an die zuvor festgelegten Regeln hielten.

Der für mich noch wichtigere Teil dieses Projektes war allerdings das Kindersicherheitstraining. Wie soll man sich als Kind verhalten, wenn man z.B. auf dem Spielplatz oder aus einem Auto heraus von einer fremden Person angesprochen wird? Unsere Mädchen und Jungen lernten, wie wichtig es ist, immer einen Abstand von mindestens drei Schritten zwischen sich und der Person zu haben. Ein fester Stand ist nötig, um loslaufen zu können, falls der andere sich nähert. Um das richtige Verhalten im Notfall auch abrufen zu können, sollte man es vorher trainieren. Und das geschah dann auch. Bei einer nachgestellten Autoszene übte jedes Kind, den Sicherheitsabstand einzuhalten, wenn die fremde Person die Autotür öffnet, laut und selbstbewusst „Stopp“ zu rufen, wenn diese aussteigt und sich so schnell wie möglich zu entfernen, wenn die Person sich nähert. Letztendlich ist wichtig: Man muss nicht ängstlich durch die Welt laufen, aber achtsam.

Wir danken Herrn Torfstecher für seinen Einsatz an unserer Schule, für die Auseinandersetzung mit einem sehr wichtigen Thema, für das Training und den Spaß, der bei allem nicht zu kurz kam.