Im Rahmen des Projektes „Lernen durch Engagement“ besuchten am 16.11.2023 einige Kinder der Klasse 1c zum ersten Mal die Seniorenresidenz „Schöttler Mühle“. Die Schülerinnen und Schüler begeisterten mit einem kleinen Kennenlernprogramm und erhielten viel Anerkennung.
Beim anschließenden Beisammensein mit Kuchen, Kakao und Eis kamen alle ins Gespräch. Wir haben vor, dieses Projekt über die vier Grundschuljahre zu führen und wollen in dieser Zeit die schulischen Inhalte und die Fähigkeiten der Kinder nutzen, um sinnvoll am Alltag der Seniorinnen und Senioren teilzunehmen. (Ch. Holtz)
Zu Beginn dieses Schuljahres haben zwei Jungen einer 4. Klasse ihrer Klassenlehrerin und in diesem Fall damit auch der ganzen Schule ein besonderes Geschenk übergeben. Mehr dazu erfahren wir in dem folgenden Interview:
Frage: Hallo, ihr Zwei. Sagt doch einfach erstmal, wer ihr seid und in welche Klasse ihr geht!
Karl: Ich heiße Karl Oskar und gehe in die 4a.
Cedric: Ich heiße Cedric und gehe auch in die 4a.
Frage: Ihr habt mit euren Familien in den vergangenen Wochen ein Modell unserer Schule gebaut. Mögt ihr uns erzählen, wie es dazu kam?
Karl: Als wir noch in der 3. Klasse waren, hat Frau Müller alle Kinder gefragt, wer vielleicht eine Schule basteln möchte. Ich habe Cedric gefragt, ob wir beide das machen wollen und er hat ja gesagt. Also sind wir zu Frau Müller gegangen und haben ihr mitgeteilt, dass wir beide das tun werden und sie hat uns Material, wie Pappe und Papier gegeben. Cedrics Vater hat erst versucht das Gestell aus Pappe zu bauen, aber das hat nicht funktioniert. Es war zu wackelig.
Cedric: Dann hat mein Vater Schaumstoff besorgt und aus diesem Schaumstoff haben wir nach und nach Wände ausgeschnitten, so dass wir die Schule bauen konnten. Den Boden mussten wir mit Holz umranden, damit er noch fester ist. Danach hat mein Vater noch andere Sachen mitgebracht, so dass wir Bäume und alles Mögliche andere basteln konnten.
Frage: Also haben du und dein Papa das Schulmodell gebaut?
Cedric: Ich habe mit meinem Vater die Schule gebaut. Danach haben wir sie zu Karl rübergebracht und die haben nach und nach alles angemalt.
Karl: Ich habe mit Mama und Papa sozusagen den Feinschliff gemacht. Cedric ist aber auch immer wieder zu uns gekommen und wir haben zusammen angemalt. Manchmal haben wir ganz schön lange gesessen. An einem Tag in den Ferien waren wir sogar 9 Stunden beschäftigt. Zum Glück hat es in den ersten beiden Wochen geregnet, sonst wäre es ein bisschen schade gewesen.
Frage: Das klingt nach viel Arbeit. Wie können wir uns das vorstellen?
Karl: Die Bäume und Büsche haben wir grün angemalt. Das sah dann schon viel besser aus. Danach haben wir die Ballanlage fertiggestellt. Aus Zahnstochern haben wir die Tore gezaubert und sie rot-weiß angemalt. Basketballkörbe haben wir auch gebastelt und so kleine Bälle hingelegt. Die Umrandung der Ballanlage haben wir mit Draht gemacht. Die Schule selber haben wir natürlich gelb angemalt. Wir haben noch Möwen auf die Dächer geklebt, damit es ein bisschen lustiger aussieht. Dann mussten wir ganz viele Fenster und Türen herstellen. Das war sehr anstrengend. Zuerst haben wir sie auf Pappe aufgemalt. Das Doofe war, wenn die Farbe alle war, mussten wir neue mischen und die war nicht immer gleich. Aber wir haben hinbekommen, dass es ganz ähnlich aussieht. Anschließend haben wir alle Fenster und Türen mit Sekundenkleber aufgeklebt. Zwei Packungen haben wir leer gemacht. So ganz gerade sind die Fenster aber nicht geworden. Aus Draht und Holz haben wir die Fahrradständer gebastelt. Das sieht richtig cool aus. Und auf dem Spielplatz haben wir noch Sand gestreut und Büsche befestigt. Außerdem haben wir das gelbe Klettergerüst mit Holzstöckern und Fäden nachgebaut. Zum Schluss haben wir ein Schild im Schaumstoff befestigt, auf dem steht: Gebaut von Cedric Borrmann und Karl Oskar Langner.
Frage: Es ist euer letztes Jahr bei uns an der Grundschule „Käthe Kollwitz“ und damit hinterlasst ihr mit diesem Schulmodell ein richtig cooles Abschiedsgeschenk. Als alles fertig war, habt ihr es nämlich an Frau Müller übergeben. Wie war das?
Cedric: Karls Eltern haben es in ihr Auto gepackt und sind damit zur Schule gefahren.
Karl: Das war ganz schön knapp, weil das Modell so groß ist.
Cedric: Für mich war es erstmal ein ganz normaler Tag, an dem mein Vater mich zur Schule gebracht hat. Dann musste ich irgendwann nach draußen, um Karl zu helfen die Schule ins Haus zu bringen. Mein Vater und Karls Mutter sind mit uns gekommen. Am Eingang haben Frau Schulz und Frau Müller schon auf uns gewartet. Wir sollten die Schule in den Speiseraum tragen und auf den Tisch stellen. Unsere Klasse war auch da.
Karl: Die ganze Klasse stand wie eine Gasse und alle haben applaudiert während wir durch die Gasse gegangen sind. Am schwierigsten war es, durch die Türen zu kommen, denn links und rechts war nur 1 cm Platz und das war sehr knapp.
Frage: Und was passiert jetzt mit eurem Schulmodell?
Cedric: Der Hausmeister will einen Glaskasten machen, wo die Schule reinkommt. Der soll dann in den Eingangsbereich gestellt werden.
Frage: Dann könnt ihr ja richtig stolz auf eure Arbeit sein. Wie lange hat das ganze Projekt eigentlich gedauert?
Karl: Gute vier Wochen, denke ich.
Frage: Es war viel Arbeit, aber ihr hättet sie euch nicht gemacht, wenn ihr an der ganzen Sache nicht auch Freude gehabt hättet. Was hat euch am meisten Spaß gemacht?
Karl: Mir hat Spaß gemacht, die Schule gelb und die Bäume grün anzumalen.
Cedric: Mir hat am meisten Spaß gemacht, die Schule immer wieder vom Boden abzunehmen und wieder raufzustellen. Das habe ich nämlich immer gemacht, wenn mein Vater wieder etwas dranbauen musste.
Frage: Habt ihr euch vorher aufgezeichnet, wie alles werden soll?
Cedric: Nein, mein Vater hat aus dem Internet Fotos rausgesucht, auf denen die Schule von oben zu sehen ist.
Frage: Sehr schön. Dann danke ich euch für dieses coole Projekt und für das Interview. Gibt es noch etwas, das ihr abschließend sagen möchtet?
Karl: Ja, wir danken meinen Eltern und Cedrics Eltern, dass sie uns so sehr unterstützt und mitgeholfen haben.
Und auch wir sagen DANKE für dieses großartige Geschenk, für die vielen Gedanken, die ihr euch gemacht habt, für die investierte Zeit und die geleistete Arbeit!
Um das Modell vor Staub und neugierigen Fingern zu schützen, hat es nun sogar eine Haube bekommen.
Ein großes DANKESCHÖN gilt den Personen, die dafür die Idee hatten, die Sache einfach in die Hand genommenund diesen Schutz für unser Schulmodell gebaut haben!